Franziska

März 91 Min.

Yellowface

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"Yellowface" von the one and only Rebecca F. Kuang, erschien in der Übersetzung von Jasmin Humburg beim Eichborn und ist meines Erachtens nach ein Must-Read für alle, die sich in der Buchbranche bewegen und die sich einmal knallhart die Augen öffnen lassen wollen.

Der sowieso geniale und auf den Punkt bringende Schreibstil von Kuang macht dieses Werk zu einem rasanten und treffendem Roman. Satire kommt hier in keinem Fall zu kurz und bietet zugleich erschreckende Fakten zu den verschiedensten Aspekten.

June Hayward ist eine ambitionierte Schriftstellerin, die sich nach dem Tod ihrer Autorinnenkollegin und -freundin das gerade erst vollendete Manuskript unter den Nagel krallt und als ihr eigenes ausgibt. Denn im Gegensatz zu June wird und wurde Athena Liu für ihre Werke gefeiert, wohingegen June immer in ihrem Schatten zu stehen schien, als "einfache weiße Autorin".

"Yellowface" ist mehr als nur die Geschichte eines geklauten Manuskripts, was dann veröffentlicht wurde. Vielmehr verpackt Kuang hier (Alltags- und Branchen-) Rassismus, moralische Grauzonen, der Umgang in und mit den sozialen Menschen (und den Menschen dahinter) und so vielem mehr, was sich vor allem zwar auf die Verlagswelt aber weiter auch auf den Umgang mit und zwischen Menschen dreht.

Rebecca Kuang hat hier erneut eine Geschichte geschaffen, die fesselnd und irgendwo auch beeindruckend ist. Nicht zwingend auf die beste Art, bezogen auf die Themen, vielmehr erschreckend. Aber dennoch bleibe ich dabei, ein must-read!

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