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Was kann ich zu "Blue Sisters" sagen, ausser dass ich irgendwie ein wohl ziemlich unspektakulär-spektakuläres neues Lieblingsbuch entdeckt habe, dass ich unfassbar gerne gelesen habe. Die Übersetzung von Lisa Kögeböhn hat mir extrem gut gefallen und passte so gut zum Schreibstil von Autorin Coco Mellors. Ihren Debütroman "Cleopatra & Frankenstein" hatte ich vor einiger Zeit bereits auf englisch gelesen, wollte mich gerne nun aber der deutschen Übersetzung annehmen.
"Blue Sisters" - ein Roman über Schwestern. Geschwisterliebe. Das Leben. Leid. Und eine Geschichte, die zwischen den Zeilen mehr bereithält, als zunächst vermuten lässt.
Der Schreibstil, die Worte, die Erzählungen, die Charakterzeichnung: alles war auf eigene Weise einfach und besonders. Realistisch passt wohl auch sehr gut, denn ohne großes Drama, ohne Beschönigungen oder Verfälschungen liest man diesen Roman und hat das Gefühl einfach laut JA schreien zu wollen. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Ein wahrer Genuss.
Coco Mellors schreibt nicht einfach nur, sie erzählt und zeigt. Die vier Schwestern, die wir hier kennenlernen sind alle interessant auf eigene Art und Weise. Stark, gebrochen, zerbrechlich, liebenswürdig und noch viel mehr. Einfach menschlich. Mellors behandelt so viele Themen wie beiläufig, ohne dass sie zu kurz kommen oder einem im Übermaß erscheinen. Die perfekte goldene Mitte. Themen wie Alkohol- und Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit, Arbeitsleben, Gesundheitswesen, u.v.m ... man lernt so viel für sich und über andere, hatte ich das Gefühl.
Ich bin gespannt, was uns die Autorin in Zukunft noch für Geschichten schenken wird.
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